IQIB entwickelt Modell zur Simulation von Auswirkungen regulatorischer Maßnahmen auf die Innovationsdynamik im deutschen Energiesystem

Neues Modell fokussiert auf die Entwicklung und Implementierung von nachhaltigen Technologien.

Eine verlässliche, stabile und nachhaltige Versorgung mit Energie steht im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Interesses. Die jüngsten Energiekrisen haben gezeigt, wie verletzlich dieser Sektor ist: Der Wärmesektor war von geopolitisch bedingten, disruptiven Veränderungen der Versorgungsketten primärer Energieträger sowie  gestörten Lieferketten, die die Verfügbarkeit technischer Systeme einschränkten, betroffen. Hinzu kommt, neben dem Fachkräftemangel, auch eine zunehmende Qualifizierungslücke bei Installateuren hinsichtlich innovativer und nachhaltiger Heizungssysteme.  

IQIB hat im Rahmen von MANIFOLD ein agentenbasiertes Modell entwickelt, mit dem die Auswirkungen des Handelns von verschiedenen Akteuren und die Folgen von politischen Maßnahmen, Förderungen und Regulierungen auf technologische Innovationssysteme, zum Beispiel im Energiebereich, abgeschätzt werden können.
Davy van Doren, Wissenschaftler am IQIB, hat das Modell auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Operations Research in Deutschland (OR23), die vom 29. August bis 1. September an der Universität Hamburg stattfand, vorgestellt.
Das Modell integriert verschiedenes, soziales Verhalten und soziale Strukturen in etablierte Energiesystemmodelle und simuliert Optionen zur Steuerung von Innovationsprozessen.
Das Modell berücksichtigt zum Beispiel, wie die Verbreitung von Technologien durch das Fachwissen und das Verhalten von Installateuren beeinflusst wird. Dabei werden die Bereitschaft und die Fähigkeit von Installateuren, auf neue Technologien umzusteigen, mit in die Simulation einbezogen. Außerdem kann das Modell abbilden, welche Auswirkungen politische Maßnahmen zur Förderung neuer Technologien haben. Es zeigt beispielsweise, wie sich die Anpassung bestehender Bildungs-, Ausbildungs- und Subventionssysteme auf die Verbreitung von nachhaltigen Energietechnologien auswirkt.

Was ist ein agentenbasiertes Modell?

Ein agentenbasiertes Modell ist eine computergestützte Simulation, die sich auf die Interaktionen zwischen verschiedenen Einheiten - einschließlich der Akteure und ihrer verfügbaren Kapazitäten – im Laufe der Zeit und in bestimmten definierten Kontexten konzentriert. Diese stochastischen Modelle sind ´bottom-up´ aufgebaut. Sie beziehen das Verhalten verschiedener Akteure, denen bestimmte Eigenschaften zugewiesen sind, mit ein. Diese Akteure werden auch "Agenten" genannt.

Bei der OR 23 stand der Austausch von Wissenschaft und Praxis in den Bereichen Operations Research, Management Science, Data Science und Analytics im Mittelpunkt.

Modelling Learning Curves

Die Präsentation von IQIB „Modelling actor behaviour in Innovation networks“ auf der OR23 senden wir Ihnen gerne zu. Ihre Anfrage richten Sie bitte an davy.vanDoren@iqib.de

Ansprechpartner am IQIB

Davy van Doren