IQIB bringt bei der ETAC6-Konferenz neue Perspektiven zur Zukunft der Technikfolgenabschätzung ein
Mit Fachbeiträgen setzte IQIB zentrale Impulse.

Alexander Plé, wissenschaftlicher Berater am IQIB, bei der ETAC6 in Wien.
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Mit Fachbeiträgen setzte IQIB zentrale Impulse.
Alexander Plé, wissenschaftlicher Berater am IQIB, bei der ETAC6 in Wien.
IQIB
Die wissenschaftliche Disziplin der Technikfolgenabschätzung (TA) steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, Lösungen für globale Herausforderungen, wie Digitalisierung, Klimawandel und technologische Governance in Zeiten tiefgreifender geopolitischer Veränderungen zu entwickeln. Mit drei Fachvorträgen haben wir bei der 6. Europäischen zur Technikfolgenabschätzungs-Konferenz (ETAC6) in Wien gezeigt, wie das Gebiet weiterentwickelt werden kann. Die Konferenz hat erstmalig Expertinnen und Experten weltweit adressiert und war somit zugleich die 1st Global TA conference.
Alexander Plé, wissenschaftlicher Berater am IQIB, und Narges Naraghi, Wissenschaftlerin beim Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) zeigten in ihrem Vortrag "Global TA in Times of Global Power Transitions: A Critical Perspective" wie sich die TA im Kontext geopolitischer und geoökonomischer Machtverschiebungen am besten als globale Disziplin aufstellen kann. Grundlage ist eine Analyse der strukturellen Transformationen auf der globalen, nationalen und gesellschaftlichen Ebene aus der Perspektive der internationalen Beziehungen.
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Die Grundprinzipien der „rationalen TA“ können auch für die gesellschafts- und politikberatende Arbeit außerhalb der EU als Basis dienen, betonte Dr. Bert Droste-Franke.
„Das Ziel ist es dabei, besonders nachhaltige und auch gesellschaftlich passende sowie national und international umsetzbare Lösungen zu erarbeiten.“
Dr. Droste-Franke
Grundlage dazu sei „Rationalität“ als Konzept der Reflexion. Neue Methoden einer weiterentwickelten rationalen Technikfolgenabschätzung stellten dann guten Ansätze dar, die global verwendbar sind. Zu den Prinzipien guter Praxis für die Ausarbeitung solcher rationalen Lösungen gehöre unter anderem, dass auch praktisches Wissen gleichwertig in den Prozess einbezogen wird. Dabei sollten bewertende Aussagen möglichst transparent gemacht werden. So lasse sich dann ein allgemein nachprüfbarer Wenn-Dann-Rat ableiten, dem gefolgt werden sollte, wenn die Voraussetzungen geteilt werden, erläutert Dr. Droste-Franke:
Mit "Towards a Less Complex TA – Modularised Agent-Based Models" präsentierte Davy Van Doren, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IQIB, einen innovativen methodischen Ansatz für agentenbasierte Modellierung: Durch die Zerlegung komplexer Systeme in Module lassen sich technologische Auswirkungen gezielter analysieren und sozio-technologische Dynamiken besser nachvollziehen.
Die ETAC6, ausgerichtet vom Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, brachte vom 2. bis 4. Juni 2025 über 100 Expertinnen und Experten aus 34 Ländern zusammen.